Regionalparks als Kooperationsplattformen und Dialogformate ausbauen

Das Regionalparkmanagement mit ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen ausstatten

Die akteursorientierte Zusammen­arbeit über Gemeinde-, Kreis- und Länder­grenzen hinweg erfordert hohe Koordinations- und Kooperations­leistungen, ebenso wie die Projekt­entwicklung und das Manage­ment externer Fördermittel. Entsprechend müssen Regional­park­managements mit ausreichenden personellen, organisatorischen und finanziellen Ressourcen ausgestattet sein. Ein verlässliches Budget zur Projekt­umsetzung ermöglicht die Realisierung eines jährlichen Projekt­grundstocks und sichert die Kofinanzier­ung externer Fördermittel. Dieses sollte je nach Regional­park­organisation von den Träger­kommunen, Verbands- oder Vereinsmitgliedern bzw. Gesellschaftern zur Verfügung gestellt und kann über Landesmittel ergänzt werden.

Regionalparks sind geeignete Kooperations­plattformen, um die vielfältigen Nutzungs­ansprüche an die Freiräume in Stadtregionen zu verhandeln und die Freiraum­qualifizierung voranzutreiben. Aufbau und Pflege von Akteurs­netzwerken gehören daher zu den entscheidenden Aufgaben der Regionalpark­arbeit. Um diese Rolle wahrnehmen zu können, müssen Regionalparks mit den kommunalen Verwaltungen und einer Vielzahl an Landschafts­akteuren eng zusammenarbeiten. Dies setzt die Mitwirkungs­bereitschaft gerade der Kommunen voraus, die Regionalparks mit ihrem Fachwissen und den Kontakten vor Ort unterstützen können.

Regionalparks können die interkommunale Zusammenarbeit mit positiven Ideen und Projekten beflügeln und Kooperationen festigen. Darüber werden Netzwerke und Vertrauensverhältnisse aufgebaut, die auch bei anderen Aufgaben genutzt werden können. Als Schnittstelle zwischen Raumordnung, Kommunen und Landschaftsakteuren können Regionalparks den Rahmen für einen kontinuierlichen (regionalen) Landschaftsdialog schaffen. Sie verbinden kommunale Verantwortung, fachliche Kompetenz und zivilgesellschaftliches Engagement. 

In den Stadtregionen besteht aufgrund der Flächenkonkurrenzen meist ein beträchtlicher Umsetzungsstau hinsichtlich der eingriffsrechtlichen Kompensation. Regionalparks könnten die Kompensationsbedarfe bündeln und für koordinierte und komplexere Freiraumprojekte nutzen. Ökokonten und Flächenpools können die Realisierung kohärenter Freiraumprojekte erleichtern, setzen aber ein vorausschauendes Flächenmanagement voraus. Dies bedarf in der Regel einer engen Kooperation mit den Kommunen, den Regionalverbänden sowie den Naturschutzbehörden. 

Regionalparks brauchen zur Gestaltung der Stadt­regionen neben einer dauerhaft gesicherten Grund­ausstattung an Personal und Sachmitteln geeignete Förder­instrumente für die Projekt­umsetzung. Der (sub-)urbane Raum und die (teil-)regionale Ebene benötigen langfristig angelegte, freiraumbezogene Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene, um den Aufgaben der Freiraum- und Landschaftsentwicklung gerecht zu werden. Auch bundes- und landesweite Förderkulissen, beispielsweise zur Klimaanpassung, dem naturbasiertem Klimaschutz oder zukünftig zur Wiederherstellung der Natur, können zur multifunktionalen Freiraum­entwicklung und Projektgenerierung genutzt werden. Hierüber eröffnen sich Umsetzungsperspektiven für aufwendige Maßnahmen der grün-blauen Infrastruktur, der Wiedervernässung von Freiräumen oder der Wiederbewaldung.